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Geschichte

Unser Verein wurde 1979 gegründet. Und warum wurde er gegründet?

Am Anfang war die Psychiatrie Enquete von 1975. Aber eigentlich war das auch nicht der Anfang. 

 

1970 beschäftigte sich der Deutsche Ärztetag zum ersten Mal mit der Situation der psychisch Kranken in der Bundesrepublik. Erschreckend spät, wenn man bedenkt, dass im Nationalsozialismus psychisch kranke Menschen misshandelt und ermordet wurden.

 

Aber eigentlich fing es damit an, dass sich seit den 50iger Jahren in verschiedenen europäischen Ländern antipsychiatrische Strömungen entwickelten. In der Psychiatrie Tätige meldeten sich zu Wort, die die Behandlungsmethoden psychisch Kranker kritisierten und ihre Unterbringung in psychiatrischen Kliniken generell in Frage stellten.

 

Kurz gesagt – denn wir wollen eigentlich die Geschichte unseres Vereins erzählen – wurden Anfang der 70iger Jahre z.B. Vereinigungen wie die Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP) und die Aktion psychisch Kranke e. V. gegründet. Der Aktion psychisch Kranke e. V. wurde vom Bundestag die Geschäftsführung der Psychiatrie-Enquête übertragen, die sich am 31. August 1971 konstituierte.

 

Vom Bundestag verabschiedet wurde die Psychiatrie Enquete 1975. Sie ist mehr als 400 Seiten lang und wir werden hier nur auf das beziehen, was im Zusammenhang mit der Gründung unseres Vereins wichtig war. 

 

Alles andere kann man woanders nachlesen.

 

Bis Ende der 70iger Jahre gab es auch in Bochum eine völlig unzureichende psychiatrische Versorgung.

 

Die psychiatrische Fürsorge des Gesundheitsamtes wurde von einem Psychiater und zwei Sozialarbeiterinnen wahrgenommen. Als stationäre Einrichtung fungierte das 100 km entfernte Psychiatrische Landeskrankenhaus in Eickelborn (Lippstadt). Sonst gab es nichts. 

 

Nun kam diese unzureichende Versorgung ins Gerede:

 

In Bochum entstand eine psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PSAG), die sich mit der psychosozialen Versorgung in Bochum beschäftigte.

 

An der Ruhruniversität gab es, ausgehend von der Fachschaft Psychologie, Veranstaltungsreihen, in denen über eine sozialpsychiatrische Versorgung in Bochum entsprechend den Empfehlungen der Psychiatrie-Enquete diskutiert wurde.

 

Die wichtigsten Forderungen dieser verschiedenen Initiativen waren:

  • Gemeindenähe, d.h. dass psychisch Kranke Angebote der ambulanten und stationären Versorgung in der Nähe ihres Wohnortes finden

  • verpflichtende Versorgung in festgelegten Versorgungsgebieten, d.h., dass in allen Sektoren Bochums entsprechende Angebote aufgebaut werden

  • niedrigschwellige und aufsuchende Angebote, d.h. verbindliche Absprachen zwischen den verschiedenen Diensten vor allem zwischen den ambulanten und den stationären. (Auf dem Hintergrund der langen klinischen Tradition der psychiatrischen Versorgung, war es den InitiatorInnen wichtig, dass die ambulanten Angebote als gleichrangige entwickelt wurden.)

  • Multiprofessionalität, d.h. die jeweiligen Teams halten psychologische, sozialarbeiterische und pflegerische Kompetenzen vor.

In der Folge beschäftigte sich der Rat der Stadt Bochum mit der psychosozialen Versorgung und gründete einen psychosozialen Ausschuss. Nach und nach kam der Ausbau des sozialpsychiatrischen Dienstes in Bochum voran. Im Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid wurde eine psychiatrische Abteilung eröffnet, die erstmals eine Versorgung auch schwerer psychisch erkrankter Bochumer Bürgerinnen und Bürger in Bochum möglich machte; davor gab es für sie im Wesentlichen nur die Landesklinik in Eickelborn. Auch freie Träger beschäftigten sich mit dem Aufbau ambulanter Angebote für psychisch Kranke.

 

1979 folgende

1984 folgende

Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle /Sozialpsychiatrischer Dienst

1989 folgende

Aufbruch in den 90ern

AllerHand

Die 2000er

Neuer Name – gleiche Qualität: die 2010 Jahre 



Februar 2015